Thematischer Bezug zu „Maskenball“ *

*(Welche Themen, Eindrücke oder Ideen bestimmen Ihren persönlichen Maskenball?)

Gemeint sind die Masken der Corona-Pandemie bzw. das persönliche Erleben dieser Zeit.

 

Im Elfenbeinturm 1-3, Serie (Jeweils Acryl/LW, 40x40cm, 2020)

Auf der Grundlage des Konzepts (s. Text) ist meine malerische Vorgehensweise im Farbauftrag, mit dem typischen Erscheinungsbild des Rasters, der Gruppe P (Pinselstrich) zugehörig. Ich bleibe aber nicht im Abstrakten, sondern “öffne“ ein Rasterquadrat durch Farbe,  Kontrast, Form...

In Bild 1 zunächst noch flächig und zurückhaltend, aber Assoziation bietend;

in Bild 2 ansatzweise naturalistisch und kontrastreich zum Raster;

in Bild 3 spaltet und durchbricht das „naturalistische“ Element die „Ebene“ des Rasters;

Es entsteht ein Durchblick, eine Öffnung, eine Illusion von Raum und Tiefe. (Durch diese Illusion von Raum, von Vorne und Hinten, wird die Gitterstruktur zum „Vordergrund“... ein zweifacher Durchblick, eine noch größere Tiefe…  Die Fliesenwand (Raster) öffnet sich zum offeneren Gitter. Und die darauf folgende „Wand“ gewährt einen Blick dahinter… into the great wide open. Es ergibt sich eine Veränderung des Blicks: Aus dem vormaligen (Bild 1 und 2) Zwischenraum = Fuge zwischen Raster-Kacheln, wird eine Gestalt, der „Zwischenraum“ tritt visuell in den Vordergrund und erscheint als Objekt, eine Umkehr in der Wahnehmung.).

 „Im Elfenbeinturm“, im Rückzug  „sieht“ die Malerin nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit (hier symbolisch), der Rest bleibt undeutlich, unkenntlich, rätselhaft, verschleiert. Der Elfenbeinturm kann dem kreativen Schaffen förderlich, aber auch ein selbst gewähltes Gefängnis sein, gleichzeitig ist er Schutz vor dem Draußen -- dem Virus. Ich bin für eine Weile gern in den Turm gegangen, weil ich darin die Malerei habe. Die Notwendigkeit der Einschränkung sozialer Kontakte, die Isolation, die Vereinzelung... habe ich zur kontemplativen Einkehr gerne genutzt.