Ich schätze das Sinnliche der Malerei.

 

Der individuelle Pinselstrich, Farbe und Form zugleich, expandiert zur Körperbewegung als Ausdruck des Gestischen und entwickelt sich zu einem Prozess des Wechsels. Dieser Prozess changiert zwischen langsam, meditativ und schnell, impulsiv. Der Aktion, dem ausgewählten gesetzten Aspekt, folgt die Reaktion, das Einlassen auf das Eigenleben der Farbe, ein Wechsel zwischen Machen und Denken. Es entsteht ein Dialog der Schichtungen. Jede neue Farbschicht ist eine Antwort auf Fragen des Darunterliegenden, des Vergehenden und dennoch Präsenten.

Dieser Dialog ist Spiel und Experiment zugleich, der die Möglichkeiten der malerischen Expression auslotet. Ein Spiel, dem der gelenkte Zufall entgegentritt, indem durch Wiederholung und Variation in Serien mehr oder weniger linear erkundet wird, was als neue Bildidee geeignet erscheint.

Das Prinzip der Serie unterläuft die Beliebigkeit, denn die Serie, die Wiederholung vergrößert, steigert oder übertreibt eine Idee (nach Eva Hesse). In der Wiederholbarkeit zeigt sich das Charakteristische, das man als festen Bestandteil der Bildsprache, der Ausdrucksmittel und des Stils bezeichnen kann.

Die Frage nach der letzten Farbschicht – also wann ein Bild fertig ist -, lässt sich mit dem Entscheidungskriterium des „fruchtbaren Moments“ beschreiben:

Das Bild hat die höchste Spannung, Ausstrahlung, Harmonie oder Disharmonie, oder es zeigt die Konzentration auf das Wesentliche.

Ausgangsposition und Endresultat bewegen sich zwischen den Polen von erinnerter Landschaft oder Natur als Bildanlass einerseits und Thematisierung der der Malerei eigenen Mittel andererseits.


Verwendete Materialien: Acrylfarbe/Wasser auf LW, MDF oder Papier.